Libellen und ihre Lebensräume im Saarland

Info-Blatt zur Ausstellung -Titelblatt |
Bemerkenswertes zu Libellen: * Libellen gibt es seit über 250 Millionen Jahren (erstmals in der Steinkohlenzeit).
Einige erreichten damals eine Flügelspannweite von 70cm.* Es gibt heute etwa 4900 Libellenarten, von denen in Deutschland 80 vorkommen.
Im Saarland fand man bisher 55 Arten. Einige weitere sind aufgrund aktueller Arealver-änderungen zu erwarten. * Alle Libellen stehen unter Naturschutz. Die Hälfte der Arten mit ausreichend gutem
Kenntnisstand sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht: im Saarland: 22 von 44. * Libellen sind ausgezeichnete Jäger. Die bevorzugten Beutetiere sind kleine Insekten,
die sie im Flug mit ihren Vorderbeinen fangen .
aus: Unterricht Biologie; z.B. Libellen; Heft 145, Juni 1989
* Die einzelnen Libellenarten sind an unterschiedliche Lebensräume angepaßt: Weiher, Teich, See, Quelle, Bach, Fluß, Altarm, Graben, Tümpel, Klein- und Moorgewässer.
* Die verschiedenen Libellenarten fliegen zu ganz bestimmten Zeiten zwischen Mai und November. Nur die Winterlibellen können als erwachsene Tiere (als Libellen!) den Winter überstehen. * Und, um es nicht zu vergessen: Libellen können nicht stechen! ------
zu den dargestellten Lebensrumtypen:
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Größere Bäche und Flüsse
Nied: Flußabschnitt mit geringer Strömung und ausgedehnten Teichrosenbeständen Die Gemeine Keiljungfer und die Kleine Zangenlibelle sind besonders typisch für die Nied; die Grüne Keiljungfer ist
hier jedoch sehr selten zu beobachten |
Quellbereiche und kleine BächeWaldbach im NSG beim "Geisweiler Hof": Quellen und Waldbäche sind Lebensraum der grossen, schwarz-gelb gefärbten
Quelljungfern. Die Blauflügel-Prachtlibelle kann hier in besonnten Abschnitten ebenfalls beobachtet werden. |
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Gräben
Graben im Binsental bei Heinitz: Langsam fließende Gräben mit reicher Ufer- oder Wasservegetation bieten bei Quell- oder Grundwassereinfluß einer besonders angepaßten Libellenfauna Lebensraum:
Spitzenfleck, Helm- Azurjungfer und Kleiner Blaupfeil |
Altarme und Seen Altarm bei Rehlingen: An Altarmen und Seen sind flache, besonnte Uferbereiche mit Ried,
Röhricht, Schwimm- und Tauchblattvegetation für seltene Libellen besonders wichtig: Fledermaus-Azurjungfer, Zweiflecklibelle und die rotäugigen Granataugen |

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Kiesweiher kleiner Weiher im Kiesweihergebiet bei Nennig: Untergetauchte und an die Oberfläche vordringende Wasserpflanzen sind unverzichtbar für einige besonders
seltene Libellen: Zierliche Moosjungfer, Feuerlibelle und Gemeine Winterlibelle |
Fischteiche Fischteich im Binsental bei Heinitz: Auch fischereilich genutzte Teiche können
bei reicher Strukturausstattung wertvolle Libellengewässer sein: Neben häufigen Arten können auch seltenere Arten, wie die Herbstmosaikjungfer, hier vorkommen
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Vegetationsarme Klein- und Kleinstgewässer Kohleschlammweiher-gebiet bei Heinitz: Schnelle
Erwärmung und Austrocknungstoleranz sind hier sowohl für den Pionier Plattbauch wie auch für Spezialisten wie Kleine Pechlibelle und Südlicher Blaupfeil bedeutend |

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Vegetationsreiche Kleingewässer Stillgewässer bei Theley im Anstau eines periodisch wasserführenden Baches:
Reich an Verlandungsvegetation obwohl oft im Sommer austrocknend: Besonders typisch für die Glänzende Binsenjungfer |
Moorgewässer dystropher Teich nördlich von Eisen: Fischfreiheit und randlich in den
Wasserkörper vordringende Torfmoospolster begünstigen spezialisierte Libellenarten, wie z.B. die Kleine Moosjungfer, die Schwarze Heidelibelle und die Torf-Mosaikjungfer |

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NABU Landesverband Saar, 66822 Lebach, Antniusstr. 18; Tel.: 06881/93 61 90; Fax: 06881/93 61 911; www.NABU-Saar.de, lgs@NABU-Saar.de;
Fotonachweis zur Ausstellung: Bernd Trockur (40), Franz-Rudolf Weber (5) |
Die Ausstellung und das Info-Blatt sind mit
freundlicher Unterstützung der SaarToto GmbH möglich geworden
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